Feierstunde im Ratssaal zum 150jährigen Jubiläum unseres Vereins

Anlässlich des 150. Jubiläums des Verschönerungsvereins Würzburg e.V. fand eine feierliche Veranstaltung statt, bei der das beeindruckende Erbe des Vereins gewürdigt und ein dringender Appell an die Stadtgesellschaft gerichtet wurde. Dabei kamen auch prominente Vertreter der Stadt und des Denkmalschutzes zu Wort, die die Bedeutung des Vereins und die Herausforderungen der Zukunft betonten.

Oberbürgermeister Christian Schuchardt sprach in seinem Grußwort für die Stadt Würzburg und lobte die lange, intensive und teils auch kritische Begleitung des Verschönerungsvereins bei wichtigen städtischen Projekten. „Der Verein war stets ein engagierter Partner, der mit seiner Weitsicht und seinem Einsatz zur Verschönerung Würzburgs beigetragen hat. Auch in schwierigen Phasen hat der Verein nie gezögert, klare Positionen zu beziehen, was uns als Stadt in vielen Bereichen weitergebracht hat“, so Schuchardt.

Ein weiteres Grußwort hielt der stellvertretende Referatsleiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Hans-Christof Haas der auf die große Bedeutung der Denkmalpflege und die Rolle des Engagements von Bürgern, Eigentümern, Handwerkern und Restauratoren hinwies. „Es ist unerlässlich, die Menschen für die Denkmalpflege zu gewinnen. Ohne das Fachwissen und den Einsatz dieser engagierten Akteure können Denkmäler nicht bewahrt werden“, sagte Haas. Er hob hervor, wie wichtig es sei, in einer Gesellschaft Verständnis und Wertschätzung für das kulturelle Erbe zu fördern und Menschen aktiv in die Pflege und den Erhalt von Denkmälern einzubinden.

Im Fokus der Veranstaltung stand jedoch auch ein eindringlicher Aufruf des Redners an die Stadtgesellschaft, sich noch stärker zu engagieren. „Es reicht heute nicht, sich nur an Institutionen zu wenden. Wir müssen uns selbst einbringen“, betonte er und verwies auf aktuelle Projekte des Vereins, wie Baumspendenaktionen und den Erhalt historischer Gebäude. Gerade bei der jüngsten Baumspendenaktion wurde deutlich, dass ohne die aktive Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger wichtige Ziele schwer zu erreichen sind: „Leider konnten wir bei unserer letzten Baumspendenaktion nicht die gewünschte Summe sammeln – obwohl sich Umfragen zufolge jeder nach mehr Grün in der Stadt sehnt.“

Besonders hervorzuheben ist die geplante „Initiative zur Sicherung des kulturellen Erbes Würzburgs“, die der Verein gemeinsam mit der Stadtgesellschaft anstoßen will. „Wir werden eine breit aufgestellte Initiative ins Leben rufen, die aus der Mitte der Stadtgesellschaft heraus die Sicherung und den Erhalt unserer wertvollen Kulturdenkmäler ermöglicht“, kündigte der Redner an. Diese Initiative soll nicht nur finanzielles Engagement mobilisieren, sondern auch die aktive Teilnahme jedes Einzelnen fördern.

„Würzburg braucht SIE! Jeden einzelnen von Ihnen! Ihr Wissen, Ihre Schaffenskraft, Ihre Leidenschaft – und ja, auch Ihr Geld“, lautete der eindringliche Appell. Die Herausforderungen von Urbanisierung, Klimawandel und der Erhalt des kulturellen Erbes könnten nur gemeinsam gemeistert werden. „Wir können nicht erwarten, dass nur die Stadt oder Institutionen alles übernehmen – jeder von uns muss bereit sein, einen Beitrag zu leisten.“

In seiner Rede erinnerte der Sprecher an die jahrzehntelangen Erfolge des Verschönerungsvereins, der Würzburg mit seinen Grünanlagen, Denkmälern und historischen Gebäuden nachhaltig geprägt hat. Projekte wie der Schutz des Ringparks und die Neupflanzungen von Bäumen seien nur einige Beispiele für das engagierte Wirken des Vereins. Auch für die Zukunft möchte der Verein eine tragende Rolle in der Stadtentwicklung spielen.

Die Veranstaltung endete mit einem klaren Aufruf: „Nutzen Sie dieses Jubiläum, um zu prüfen, wie und wo Sie Ihr eigenes Talent und Ihre Ressourcen einsetzen können, um Würzburg zu einem noch lebenswerteren Ort zu machen.“

(Text: Matthias Rothkegel)

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